Untersuchungen zeigen, dass Luft in innerstädtischen und dichtverbauten Bereichen, neben der Problematik der Hitzeinseln, oft stark belastet ist. Es besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Belastung durch Feinstaub und gesundheitlichen Auswirkungen auf Menschen: Von Beeinträchtigungen der Lungenfunktion, Entstehung von Alzheimer durch (Ultra-) Feinstaubpartikel, die in die Blutlaufbahn gelangen können, bis hin zu Todesfällen aufgrund von Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Aus diesen Gründen werden in vielen Gebäuden Lüftungsanlagen eingesetzt. Durch eine Vorbehandlung (z.B. Filterung) der Luft wird verhindert, dass Schadstoffpartikel aus der Außenluft in das Gebäudeinnere gelangen. Gebäudebegrünung und Pflanzen haben neben ihren Auswirkungen auf bauphysikalische Parameter auch einen Effekt auf die Schadstoffpartikel-Konzentration der umgebenden Luft.

Im Zuge der ökologischen Sanierung eines Altbaus wird unter anderem untersucht, ob durch die gezielte Integration der Begrünung in die Gebäude- und Lüftungstechnik im Bereich der Luftansaugung ein positiver Effekt auf die Luftqualität hinsichtlich Feinstaub sowie Temperatur und Luftfeuchtigkeit feststellbar bzw. messbar ist. Die klimaresilienten Sanierungsmaßnahmen mit ökologischen und gesunden Materialien werden von Prof. Dr. Azra Korjenic vom TUW-Forschungsbereich Ökologische Bautechnologien geleitet.

Förderung: 198.000 Euro

„Der Erhalt der Funktionsfähigkeit der Bauwerke und der Lebensqualität in den Gebäuden und Städten der Zukunft erfordert innovative Systemlösungen unter Einsatz von multifunktionalen, nachhaltigen und umweltverträglichen Bautechnologien. An den Kriterien der ökologischen Bautechnologie arbeite ich aktiv mit meinem Team. Es sind sehr breite Bereiche: von der Optimierung und Entwicklung ökologischer Baumaterialien und Konstruktionen, Bauen und Sanieren mit minimalem Energie- und Ressourceneinsatz, Optimierung der Kreislaufwirtschaft im Hochbau, Verbesserung des Komforts und Mikroklimas in unserer gebauten Umwelt, Gebäudebegrünung, Multifunktionalität bis hin zu Smart- und Green Cities.“

Azra Korjenic