Bisherige Corona-Schnelltests beruhen auf bekannten Nachweisverfahren, wie sie auch schon für andere Viren verwendet wurden. Dazu zählen die Antigenschnelltests, welche Vorteile in der schnellen Ergebniserfassung vorweisen, aber nicht immer mit ihrer Zuverlässigkeit punkten. Dem gegenüber stehen PCR-Tests, welche auch eine sehr geringe Viruslast zuverlässig nachweisen, die jedoch aufgrund von Dauer und Aufwand nicht als Schnelltest einzuordnen sind. Der Biochip, welcher an der TU Wien entwickelt wird, soll eine Brücke zwischen den beiden etablierten Testsystemen schlagen. Es wird ein Schnelltest entwickelt, welcher zuverlässige Ergebnisse liefern soll und dabei die Schwachstellen etablierter Methoden behebt.

Das an der TU Wien eingesetzte Verfahren beruht auf einem anderen Messprinzip als vorhandene Tests und spielt ihre Stärken besonders bei einer geringen Viruslast aus und weist diese zuverlässig in kurzer Zeit nach. Die Entwicklung eines autarken Biochips für den raschen Nachweis einer SARS-CoV-2 Infektion leitet Prof. Dr. Peter Ertl von der TUW-Forschungsgruppe Cell Chip.

Förderung: 114.000 Euro

„Unsere Methode hat mehrere Vorteile gegenüber bisherigen Verfahren. Bisherige Tests wertet man normalerweise durch bloßes Hinsehen aus: Irgendwo verfärbt sich ein Teststreifen. Bei einer sehr kleinen Zahl von Viren ist der Effekt möglicherweise zu klein, um wahrgenommen zu werden. Uns ging es darum, eine möglichst geringe Quote an falsch-negativen Ergebnissen zu haben. Auch geringste Mengen des Virus sollen nachgewiesen werden können. Bisherige Tests dauern oft etwa zwölf Minuten. Das klingt nicht viel, aber wenn ich etwa vor einer großen Veranstaltung am Einlass alle Personen durchtesten will, wird das schwierig. Mit unserem Test kann das viel schneller gelingen.“

Peter Ertl